FLENSBURGER TAGEBLATT
Straßenkindern in Addis Abeba eine Zukunft gegeben
31. August 2012 | 00:10 Uhr | Von vdl
Etagegne Girma-Bierig (2. von links) mit den erfolgreichen Ausbildungs-Absolventen Andenet Ababu, Fatiya Alawi und Tsehaye Tesfaye (von links). Foto: privat
Etagegne Girma-Bierig (2. von links) mit den erfolgreichen Ausbildungs-Absolventen Andenet Ababu, Fatiya Alawi und Tsehaye Tesfaye (von links). Foto: privat
Etagegne Girma-Bierig und ihre Mitstreiter freuen sich über Erfolg des Hilfsprojektes "Let me be a child"
Langballig. Viele Einzelpersonen, Vereine und Institutionen aus der Region haben zu dem Erfolg beigetragen, der jetzt erstmalig konkret sichtbar wurde: Vor acht Jahren gründete die aus Äthiopien stammende und in Langballig mit ihrer Familie wohnende Etagegne Girma-Bierig zusammen mit ihrem Mann Marius Bierig und weiteren engagierten Menschen den Verein "Let me be a child". Er betreute zunächst in einem Privathaus der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba tagsüber 15 Straßenkinder. Die ersten drei jetzt 18-jährigen jungen Leute aus der Startgruppe von 2004 haben nun erfolgreich ihre Berufsausbildung abgeschlossen und unmittelbar im Anschluss einen Arbeitsplatz gefunden.
Im 2007 bezogenen vereinseigenen Tagesheim "Die Insel" mit nunmehr 44 Kindern wurde kürzlich ein großes Abschlussfest organisiert. Das Trio hat nach Auffassung von Girma-Bierig gezeigt, dass das Projekt insgesamt mit großem Erfolg arbeitet. "Aus drei Straßenkindern sind in acht Jahren junge Erwachsene geworden, die ihr Leben jetzt selbstständig meistern können."
Im Rahmen einer dualen Ausbildung mit Besuch eines Colleges (vergleichbar Berufsschule) und Arbeit in einem Betrieb erlernte Fatiya Alawi den Beruf einer Hotelfachfrau. Tsehaye Tesfaye wurde Metall- und Andenet Ababu Stahlbauer. Ihre Qualifikation entspricht der deutschen Gesellen- oder Gehilfenprüfung.
Auf die freigewordenen Plätze im Tagesheim rücken nun drei jüngere Kinder nach. Drei andere ältere beginnen im Oktober ihre Ausbildung, eventuell sogar ein Studium. Neben der "Insel" in der Hauptstadt besteht seit einem Jahr ein weiteres Heim in Dojogena auf dem Lande. Dabei bildet die Landwirtschaft den Schwerpunkt. Beide Projekte sollen von dort mit Gemüse und Getreide versorgt werden.
Girma-Bierig dankt allen, die den Verein bisher unterstützt haben. Angesichts der in Äthiopien herrschenden allgemeinen Not müsse die Arbeit aber dringend fortgeführt werden.Bei der VR-Bank Flensburg-Schleswig (BLZ 216 617 19 GRATIS 216 617 19 ) ist unter der Nr. 6103480 ein Spendenkonto eingerichtet. Informationen gibt es unter "www.direkte-kinderhilfe.de".