Die „Insel“ in Addis
Abeba Mit Hilfe einer Stiftung sowie durch Spenden gelang es dem Verein 2007, ein eigenes bebautes Grundstück für das Projekt zu erwerben, so dass jetzt 44 Kinder zwischen ca. 6 und 17 Jahren, darunter 29 Mädchen, betreut werden. Die „Insel“ – so wird das Tagesheim genannt – besteht aus einem abgegrenzten Grundstück mit einem Hauptgebäude (Küche, Essraum, Sanitäreinrichtungen, Gästewohnung) und Nebengebäuden (3 Unterrichtsräume, Räume für Handwerker). | |
Gleichzeitig sind
dort bis heute 15 Voll- und Teilzeitarbeitsplätze entstanden, davon 7 für
Frauen. Bei der Einstellung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde
darauf geachtet, dass auch diese aus schwierigen und ärmlichen
Lebensverhältnissen kommen. Durch die Arbeit im Projekt haben sie jetzt
die Chance, ihre Familien zu ernähren. Nur zwei Mitarbeiter sind für die
Verwaltung zuständig; alle anderen kümmern sich direkt um die Kinder.
Insgesamt werden so durch das Projekt über 200 Menschen
erreicht! | |
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Alle 44 im Projekt betreuten Kinder gehen regelmäßig zur Schule, und die ersten Jugendlichen haben mit guten Ergebnissen seinen Schulabschluss erreicht. Sie werden weiterhin vom Verein betreut, der ihnen eine Ausbildung bei anerkannten Organisationen vermitteln konnte; er trägt auch die Kosten von ca. 35 € pro Jugendlicher monatlich. Der Verein ist bemüht, hierfür weitere Ausbildungspatenschaften einzuwerben. Zwei Jungen machen eine Ausbildung zum Metallbauer, einer im Bereich Tourismus, ein Mädchen hat eine Lehrstelle in einem Hotel. Die beiden Metallbauer beenden ihre Ausbildung im Sommer 2012 und können dann ein selbstständiges Leben führen. Das Beispiel dieser Jugendlichen ist auch für alle anderen Kinder sehr wichtig – sie sehen, dass es sich lohnt, regelmäßig zur Schule zu gehen und einen guten Abschluss zu erreichen. |
Bereits
2010 hatte eines der Mädchen den 1. Platz bei einem Wettbewerb aller
Schulen in Addis belegen können. 2011 haben 10 der Kinder – 2 Jungen und 8
Mädchen – Bestnoten, und zwei unserer Mädchen haben bei der zentralen
Prüfung der 8. Klassen die ersten Plätze erreicht – eine großartige
Leistung! | |
Schwerpunkt
der Arbeit ist inzwischen, die größeren Kinder auf einen Beruf
vorzubereiten, damit sie eines Tages selbstständig für sich und ihre
Familien sorgen können. Daher arbeiten eine Schneiderin, ein Schuster und
ein Steinmetz vorwiegend am Wochenende mit den älteren Kindern, um sie auf
eine Berufsausbildung vorzubereiten. | |
.Seit
Herbst 2008 gibt es eine hauseigene Bäckerei, die für den eigenen Bedarf
Brot und Brötchen herstellt und gleichzeitig unsere Jugendlichen anleitet.
Hier sehen wir auch eine Möglichkeit, Backwaren in einem eigenen kleinen
Laden zu verkaufen und dadurch weitere Arbeitsplätze zu
schaffen. | |
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In der „Insel“ in
Addis Abeba wird immer deutlicher, dass das jetzige Grundstück zu klein
ist. Es ist geplant, ein Grundstück in der Nähe hinzuzukaufen, damit die
Kinder Platz für Sport und Spiele haben. Die jetzigen Werkstätten
(Schneiderin, Schuhmacher, Steinmetz) sowie die Bäckerei würden auch
dorthin umziehen. Die Werkstätten könnten vergrößert und ein kleiner Laden
eingerichtet werden, um Brot, Kleidung, Schuhe und auch Getreide und
Gemüse aus dem zweiten Projektstandort Doyogena zu verkaufen. Die „Insel“
könnte so weiteren Menschen Arbeitsplätze bieten, ältere Kinder anlernen
und darüber hinaus eigenes Geld verdienen.
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Ein weiteres
Problem gibt es noch, das auch nicht leicht zu lösen sein wird. Für den
Transport von Lebensmitteln von Doyogena nach Addis Abeba benötigt der
Verein ein geeignetes Fahrzeug. Leider stellen die Importbestimmungen in
Äthiopien eine hohe Hürde dar, so dass die Anschaffung sehr teuer würde.
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